Bildungsbereich Kreative Aufgabenlösung, Konflikt- und Problembewältigung

Bildungsbegründung:

Kreativität äußert sich in der „erfinderischen“ Art der Menschen, Probleme zu bewältigen, neue Strategien zu finden, Konflikte zu lösen, Geschehen zu kommentieren, Fantasien zu entwickeln, Ideen darzustellen, Gedanken zu äußern, Regelungen und Vereinbarungen zu treffen.

Jeder Mensch kommt spontan und ohne dafür jeweils Handlungsanweisungen zu haben in Situationen, zu deren Bewältigung er kreative, ungewöhnliche Lösungswege finden muss, für die ihm im Moment keine Handlungsmuster zur Verfügung stehen.

Kinder stehen immer wieder vor Herausforderungen, auf die sie nicht gezielt vorbereitet sind, und in denen sie Erfahrungen und Kenntnisse, die sie in anderen Zusammenhängen erworben haben, kreativ ableiten und anwenden müssen.

Das können sie nur üben, wenn sie nicht ständig Erwachsene zur Seite haben, die Probleme Abmachungund Schwierigkeiten für sie aus dem Weg räumen oder ihnen bei Aufgabenlösungen ständig assistieren, sondern ihnen Freiräume und Gelegenheiten bieten, in denen ihre Kreativität herausgefordert wird.

Im Rahmen ihrer Selbstbildungsprozesse und im Zusammenleben mit anderen Kindern und Erwachsenen in unserer Einrichtung haben die Kinder die nötigen Freiräume und Beteiligungsmöglichkeiten, um ihre kreativen Potenziale zu entwickeln.

Siehe auch Bildungsbereiche „ Sprache“ und „Bewegung“

Bildungsziel:

Die Kinder können selbstbewusst und selbständig handeln. Sie stellen sich Aufgaben und finden selber Lösungswege, bzw. wissen, wer oder was ihnen bei der Lösung helfen kann (Einsatz von Medien, Befragung von Fachleuten etc.). Sie finden eigenständig Lösungswege für Aufgaben, die ihnen gestellt werden. Sie denken in Zusammenhängen und organisieren die Rahmenbedingungen für die Prozesse und Aufgaben, die sich ihnen stellen, weitestgehend selbst. Sie können dafür Regeln aufstellen und einhalten. Sie lösen Konflikte so, dass in der Regel tragfähige Kompromisse erzielt werden.

Kreative Aufgabenlösung, Konflikt- u. Problembewältigung in der „Wunderwelt“:

  • Kinder können sich mit zunehmender Stärkung ihrer Kompetenzen entscheiden, mit wem, mit was und wo sie sich in unserer Kita beschäftigen wollen (das ist entwicklungs- und altersabhängig!). Sie können weitgehend frei entscheiden, ob sie an einer angeleiteten Beschäftigung teilnehmen möchten.
  • Sie erhalten Anregungen für Lösungsmöglichkeiten und Anleitungen für Techniken.
  • Wir beantworten Fragen soweit, dass Kinder selber die Lösungswege finden können
  • Die Kinder wissen, wo Material und Spielzeug aufbewahrt sind und können es in Eigeninitiative holen und einsetzen.
  • Sie kennen die Regeln, die eigenständige Beschäftigungen und die Nutzung vieler Räume und des Spielplatzes möglich machen, ohne dass MitarbeiterInnen unseres Hauses dabei sind, und können die Regeln einhalten.
  • Sie kennen die Betriebsanleitungen der vorhandenen Medien und können mit den Geräten nach einer gründlichen Einführung sachgerecht umgehen.
  • Ausgewähltes Werkmaterial, Spielmaterial, Bücher, Haushaltsgegenstände etc. können Kinder ohne Hilfe Erwachsener erreichen und einsetzen.
  • Kinder sind an der Entwicklung von Einzelthemen und Projekten unserer Einrichtung von Anfang an beteiligt. Ihre Vorschläge werden in gleicher Weise beachtet und einbezogen wie die der Erwachsenen.
  • Die Kinder haben eine erhebliche Mitverantwortung für den Verlauf von Projekten und Spielsequenzen und für den Erfolg / die Zielerreichung der Aufgabe, die sie begonnen haben. Kinder werden weitgehend in unsere Entscheidungen mit einbezogen bzw. sie bekommen unsere Entscheidungen so vermittelt, dass sie diese nachvollziehen können. 
  • Erwachsene mischen sich in Konflikte der Kinder nur ein, wenn sie zu eskalieren drohen. Wenn wir uns einmischen, erfragen wir zunächst in zurückhaltender Weise den Grund, und geben dann nur Hilfestellungen, die dazu geeignet sind, dass die Kinder alleine weiter kommen. Sie tragen die Verantwortung für Problemlösungen und die Art der Konfliktaustragung mit.

Bei ihrem Tun werden die Kinder regelmäßig von den pädagogischen Fachkräften der VertrauenWunderwelt hinsichtlich ihrer Entwicklungsstände beobachtet. Die Beobachtungen werden dokumentiert. Wir achten darauf, dass die Kinder ihre Pläne ausführen und ihre Spiele und Arbeiten zu Ende führen. Wir beobachten die Ausdauer der Kinder bei ihren Tätigkeiten, nehmen ihre Stärken und „Lieblingsbeschäftigungen“ wahr und machen sie neugierig auf Bereiche, denen sie sich nicht von selber zuwenden; auch gilt es hier gegebenenfalls Mut zu machen, Hilfe und Unterstützung anzubieten oder gar durch Veränderung von Situationen bestimmten Bereichen besondere Attraktivität zu verleihen (hier ist stets in besonderem Maße die Kreativität der pädagog. Fachkräfte gefragt). Dabei setzen wir bei ihren Stärken und ihren Vorlieben an, nicht bei ihren Schwächen.